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Diversität und Inklusion in unseren Kitas

Wir möchten gerne allen Kindern und ihren Angehörigen vermitteln, dass es normal ist, „verschieden“ zu sein und andere in ihrer Andersartigkeit zu akzeptieren. Wir möchten daher eine Atmosphäre schaffen, in der Stärken und Schwächen des Einzelnen akzeptiert werden und alle Kinder einander nach ihren individuellen Kräften helfen. Dies beinhaltet eine besondere und wichtige Lernerfahrung für alle Kinder, bei der sich Rücksichtnahme, Toleranz, Einfühlungsvermögen und Vorurteilsfreiheit herausbilden. Unser Ziel ist es, Barrierefreiheit in vielerlei Hinsicht herzustellen. Das gilt im Übrigen auch für Hochbegabte oder besonders begabte Kinder, die es nicht immer leicht haben, sich in der Gruppe zurechtzufinden. Auch hier ist besondere Förderung notwendig. Eine Kita für alle Kinder hat Vorteile für uns alle, denn hier wächst die nächste Generation heran, für die wir uns beste Bildung und Verständnis füreinander wünschen.

Konsultationskita für Inklusion

Im Rahmen des Programms „Fachkräfteoffensive“ wurden wir als Konsultationskita für Inklusion ausgewählt. Es gab eine Reihe von online-Konsultationen, in denen wir unsere Kitas und unser Konzept vorgestellt haben. Hier könnt Ihr sie Euch ansehen.

Gleichberechtigung der Geschlechter

Wir hätten uns sehr gewünscht, das Thema „Gleichberechtigung der Geschlechter“ in unserer Zeit nicht mehr gesondert aufgreifen zu müssen. Es hat sich aber in den vergangenen Jahren oft als besonders wichtig herausgestellt hat, da sich immer noch zahlreiche subtile Diskriminierungen in Kinderliedern, Büchern, Werbungen und auch Aussagen von Personen, insbesondere den Erwachsenen, befinden. Selbstverständlich werden alle Geschlechter in alle Aufgaben einbezogen, dürfen alles spielen und es ist auch jede Art von Bekleidung erlaubt. Wenn zum Beispiel Jungs in einem Kleid zur Kita kommen, wird das von uns als selbstverständlich wahrgenommen und nicht gezielt zum Thema gemacht. Wir entfernen Medien, in denen Zuschreibungen offenbar werden. Unsere Bibliothek ist daher stark geschrumpft. Da es nicht einfach ist, Geschlechterstereotype aus den Köpfen zu kriegen, behandeln wir diese Themen bewusst in Fortbildungen und räumen gesonderte Reflexionszeiten ein.

Es ist uns wichtig, dass in unserer pädagogischen Arbeit verschiedenen Familienkonstellationen Rechnung getragen wird. Wir sichten regelmäßig kritisch unsere Materialien und sortieren auch solche aus, die neben der traditionellen „Mutter-Vater-Kind“-Familie keinen Raum für andere Lebensmodelle lassen. Patchworkfamilien, homosexuelle Eltern, Pflegefamilien und Ein-Eltern-Familien sind uns ausdrücklich willkommen in der Kita.

Auf das Feiern des „Muttertages“ verzichten wir bewusst. Alle Freund:innen und Familienmitglieder können von den Sorgeberechtigen bevollmächtigt werden, an Elternabenden teilzunehmen und das Kind abzuholen.

Ziel unserer Arbeit bei der Kitabelegung ist eine ausgewogene Alters- und Geschlechterzusammensetzung sowie eine ausgewogene Mischung sozialer, kultureller und sprachlicher Herkunft der Kinder und ihrer Eltern. Jedes Kind hat Spielkamerad:innen im gleichen Alter und Kontakt zu älteren und jüngeren Kindern. In jeder Gruppe finden sich möglichst viele verschiedene Herkunftssprachen, darunter auch Kinder deutscher Muttersprache. Der Kontakt zwischen Kindern unterschiedlicher Herkunftssprachen, Kulturen und Bildungshintergründe wird durch die Gruppenmischung gefördert.

Soziale Diversität als Konzept der GenerationenRaum

Diversität und Chancengleichheit durch die Kitabelegung

Die Kita-Landschaft in Berlin bietet für jeden Geschmack und leider auch jeden Geldbeutel etwas. Nicht selten entstehen auf diese Weise homogene Kinder- und vor allem Elterngruppen. Dieser Art der Trennung stehen wir skeptisch gegenüber und arbeiten daran, unser Angebot für Kinder aus verschiedenen Herkunftsfamilien offenzuhalten, da wir hierin die größten Lern- und Bildungschancen sehen. Wir wünschen uns unsere Kitas als Abbild unserer Nachbarschaft: Vielfältig, bunt und tolerant. Jeder soll seinen Platz finden und verschiedene Lebensentwürfe entdecken und ausprobieren können. Die „soziale Mischung“ in unseren Kitas verwirklichen wir mit einem qualitativ sehr hochwertigen Angebot zu extrem günstigen Konditionen. Unser Fachpersonal ist gut ausgebildet und in Hinblick auf die Förderung aller Kinder sehr engagiert. Wir verwirklichen mehr als nur ein Standardprogramm, indem wir unsere finanziellen und persönlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen. Frühenglisch, verschiedene Psychomotorikangebote, Yoga, qualifiziertes und freundliches Fachpersonal und eine biologisch-vollwertige Ernährung decken hohe Ansprüche an die Betreuung in einer Kindertagesstätte ab und sichern uns Nachfrage nach Kita-Plätzen quer durch alle sozialen Schichten. Eine sehr geringe Zuzahlung und niedrigschwellige Möglichkeiten der Teilnahme und Teilhabe von Familien halten den Zugang zu unseren Angebot weitgehend barrierefrei. Der Erfolg zeigt sich in unserer sehr heterogenen Mischung von Familien, die hier zusammentreffen. Das Ziel ist es, einer frühen Selektion entgegenzuwirken und allen Kindern gleiche Chancen zu bieten.

Gleichheit durch zentralen Einkauf und Kleidungsvorrat

Insbesondere mit durchdachten Kleinigkeiten überbrücken wir unterschiedliche Chancen der Kinder und versuchen, Probleme im Keim zu ersticken, die zu Stigmatisierungen führen können. Dazu gehört für uns beispielsweise der gesamte Bereich der Wäsche und Hygieneartikel, die wir gegen eine geringe Zahlung aller Eltern in unserer Kita für alle Kinder bereitstellen. Qualitativ gute Zahnbürsten, Sonnencremes, Duschgels, Taschentücher etc. werden von uns in ausreichender Menge eingekauft und zur Verfügung gestellt, ebenso stellt die Kita Lätzchen, Handtücher und Bettwäsche. Wir verfügen über eine Menge an frischen Socken, Unterwäsche, Regenbekleidung und warmen Jacken in verschiedenen Größen, so dass vergessene Wechselwäsche keinen Ausschlussgrund für das Kind bedeuten muss – ganz gleich, ob die Eltern sich keine Winterjacke leisten können oder sie nur vergessen haben mitzubringen.

Kein Markenkult, bitte

Markenkleidung (auch teure Filz- oder sonstige Biokleidung) ist bei uns kein Thema, wir sprechen darüber nicht. Teure Kleidung oder gar Schmuck haben in der Kita schon allein aus Haftungsgründen nichts verloren.

Inklusives und bezahlbares Essen

In unserem Zusatzbeitrag für gesundes Bio-Essen sind alle Mahlzeiten des Kindes inbegriffen: Neben dem Mittagessen kann jedes Kind bei uns ein gesundes Frühstück von unserem reichhaltigen Frühstücksbuffet zu sich nehmen, es gibt mehrmals täglich Rohkost- und Obstteller, einen süßen und gesunden Nachtisch sowie eine ausgiebige Vespermahlzeit am Nachmittag, zu der nochmals Brote, Getreidebrei oder Milchspeisen sowie Obst und Gemüse gereicht werden. Getränke werden ganztägig angeboten, auch auf Ausflügen. Picknick für Ausflüge oder Lunchpakete werden von der Kita gestellt. Dieser Punkt ist uns sehr wichtig, und wir sind sehr froh darüber, dass der Großteil der Eltern den Zusatzbeitrag gerne trägt. Unser durchweg vegetarisches Essen stellt einen wichtigen Faktor zur Teilhabe und Teilnahme aller Familien dar: In verschiedenen Kulturen und Religionen können unterschiedliche Fleischsorten ein Tabu sein. Wir achten auch darauf, dass nur gelatinefreie Produkte Verwendung finden und dass alle Kinder möglichst immer mitessen können.

Alle machen mit - auch mit "vergesslichen Eltern"

Auch in Bezug auf andere Aktionen achten wir darauf, dass jeglicher Benachteiligung vorgebeugt wird. Durch unseren Vorrat an Verkleidungssachen spielt es beispielsweise bei Kostümen zu Festen keine Rolle, ob Eltern diese gekauft oder aufwendig hergestellt haben, oder ob sich eben in der Kita verkleidet wird. In der Vergangenheit haben wir Theaterschminke gekauft und die Kinder von einer besonders talentierten Mitarbeiterin nach ihren Wünschen schminken lassen. Ebenso geben wir uns Mühe, beispielsweise eine kleine Menge Last-Minute-Laternenstäbe oder ähnliches bereitzuhalten. Der vergessene Geburtstagskuchen wurde in der Vergangenheit auch immer noch schnell nachgebacken. Denkt also dran: Auch wenn ihr mal sauer seid, weil der Vater schon wieder nicht dran gedacht hat, dass wir hier keine Schwarzwälderkirschtorte mit Alkohol anbieten dürfen - es geht um das Kind. Backt gemeinsam einen Schokokuchen.

Beratung der Eltern

Unseren Familien machen wir das Angebot, bei finanziellen oder anderen sozialen Schieflagen die Beratung einer unserer Sozialarbeiter:innen oder Sozialpädagog:innen in Anspruch zu nehmen. Wir suchen gemeinsam nach der besten Lösung für Kind und Familie und vermitteln bei Bedarf an andere Beratungsstellen weiter. Selbstverständlich suchen wir gemeinsam mit dem Träger und dem Jugendamt auch nach Möglichkeiten, Kitabeiträge zu reduzieren oder zu stunden. Eine strikte Trennung des Finanziellen und des Pädagogischen wird dadurch realisiert, dass diese finanziellen Belange bzgl des Betreuungsvertrages mit dem Träger besprochen werden anstatt mit der Kita. Auf diese Weise geraten Familien mit Zahlungsschwierigkeiten nicht in die Verlegenheit, sich gegenüber der pädagogischen Leitung offenbaren zu müssen, wenn sie dies nicht möchten. Wendet euch bei Problemverdachten dieser Art bitte an die Leitung.

diversitaet_und_inklusion_in_unseren_kitas.txt · Zuletzt geändert: 2024/09/11 09:40 von 127.0.0.1

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